Akzeptanz hilft, das Leben zu meistern oder wenigstens in den Griff zu bekommen. Gleichwohl bedeutet Akzeptanz nicht: gut finden, positiv sehen, damit einverstanden zu sein ... Die unheilbare Krebserkrankung oder nach schweren Operationen zum Pflegefall geworden zu sein - beides Fälle in meinem Umfeld. Beide hätten in Resignation, Trauer verfallen können, in die Haltung "alles zwecklos, macht alles keinen Sinn, ich gebe auf". Doch die Krebserkrankung genoss alle schönen Momente, Sonnentage, Blumen, Natur, die Partnerschaft, das Tollen des gemeinsamen Hundes, gute Gespräche, schmerzfreie Phasen; der Pflegefall rappelt sich auf zu kleinen Spaziergängen mit Begleitung und Rollator, zum Helfen im Haushalt und im Garten, zu kurzen Besuchen, freut sich seinerseits über Besuche, genießt die Teilhabe am Leben, an Büchern und Musik.
Die Pandemie verlangt seit nun bald zwei Jahren Akzeptanz von mir: Mein Betätigungsfeld (Coachings, Workshops) ist wegen Corona nahezu weggebrochen; berufliche, wirtschaftliche Einbußen, Einbrüche immensen Ausmaßes. Akzeptanz und Gelassenheit werden auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Es helfen Gespräche innerhalb der Familie, im Freundeskreis, mit KollegInnen. Und es hilft, weiterzumachen, mich neu aufzustellen, zu akzeptieren UND an der Veränderung zu arbeiten - auch wenn es manchmal aussichtslos erscheint und darum schwerfällt.
Die Geschichte von den zwei Fröschen in der Sahne wird in Varianten erzählt: Zwei Frösche fallen in einen Sahnetopf. Die Flüssigkeit macht es ihnen unmöglich, aus dem Topf zu entkommen. Der eine Frosch gibt sich der Hoffnungslosigkeit hin, gibt auf und ertrinkt. Der andere sagt sich: "So lange ich strampeln kann, tu ich es, auch wenn ich keine Chance habe." Er strampelt, strampelt, strampelt ... irgendwann verfestigt sich die Sahne zu Butter und er springt aus dem Topf. (Nachzulesen u.a. bei Jorge Bucay: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte, FISCHER e-books)
Comments